Mitte des 20. Jh. hat John Cage mit Hilfe von rudimentären Präparierungen aus einem Klavier ein afrikanisch anmutendes Percussions-Instrument gemacht. Das Klavier-Interface „Alter Piano“ versucht aus einem Klavier ein tollwütiges Modem zu machen. 12 digital gesteuerte Elektromotoren an 12 Metall-Armen in dem Inneren eines Flügels transformieren das Instrument in ein kreischendes, sägendes Monster. Präpariertes Klavier 2.0.? Zugleich wird die Frage von dem Verhältnis zwischen Mensch und Maschine, zwischen Instrument und Spielautomat durch das Motoren-Interface im Inneren des Klavieres, dem Herzstück der westlichen Musikkultur, immer wieder neu verhandelt. Während der 45-minütigen Aufführung wechseln die beiden Darsteller immer wieder die Rollen – sie werden von der Maschine entbehrlich, sie bedienen und stimmen sie, oder der Mensch ignoriert die Maschine und tritt in direkten Körperkontakt mit den Klaviersaiten.
4 Mikrofone ober- und unterhalb des Klaviers mikroskopieren den Klang in diesem Prozess und verwandeln das Klavier in ein elektroakustisches Objekt und den Klavierrahmen in seine dreidimensionale Umgebung.
Performende: Jascha Hagen und Max Arsava